Ausbau einer Stadtteilschule


Ziel: Erziehungspartnerschaft

Die im vergangenen Jahr gemeinsam mit den Pädagogen der Grundschule am Schleipfuhl und des Kinder-, Jugend- und Familienzentrums Haus „Aufwind“ des Jugendwerk Aufbau Ost JAO gGmbH ins Leben gerufene Stadtteilschule befindet sich an der Grenze zwischen einem Siedlungs- und Plattenbaugebiet am Rande Berlins. (In Hellersdorf leben zudem vorwiegend junge Familien, die vielfach ihren Lebensunterhalt durch Sozialleistungen finanzieren.) Schule und Familienzentrum sind Anlaufstelle für viele junge Familien mit vielen Kindern.
Durch die enge Zusammenarbeit mit der Grundschule am Schleipfuhl wurde schnell klar, wie wichtig die Stärkung der gesamten Familie für eine positivere Entwicklung der Kinder ist. In einer strukturschwachen Region ist die Hemmschwelle für Eltern in die Schule ihrer Kinder zu kommen, zu hospitieren oder gar im Unterricht mitzuarbeiten, relativ groß. Mit dem Elterncafé und den angeschlossenen Beratungsangeboten wird ein niederschwelliger Zugang im Sinne einer Erziehungspartnerschaft eröffnet. Über das Medium „Elterncafé“ kann die Situation dieser Menschen aufgegriffen werden, über Austausch mit anderen Eltern Anregungen für Erziehung zu vermitteln und sich stärker in die Bildung der eigenen Kinder einzubringen.
Im vergangenen Jahr wurde die bisher eher auf die Schulung der Multiplikatoren bezogene Zusammenarbeit in dem Projekt „Stadtteilschule“ erweitert: Im Sinne einer Erziehungspartnerschaft zwischen den Eltern, Lehrern, Erziehern und sozialpädagogischen Fachkräften wurden Bildungsangebote für Fachkräfte bereit gehalten und Eltern beraten. Um dem Wunsch der Eltern nach einer Intensivierung der Beratung und einem eigenen Raum gerecht zu werden, wurde in diesem Förderzeitraum ein Café für „schlaue Eltern“ eingerichtet. Dazu wurden engagierte Eltern angesprochen.
Durch das neue Angebot wurde der in der Schule vorhandene Arbeitsraum verstärkt eine Anlaufstelle für Eltern, in dem deren Bedürfnisse Berücksichtigung fanden und sie sich vor allem auch selbst einbringen und gegenseitig unterstützen konnten.

Die Ideen der Beteiligten waren bei der inhaltlichen Gestaltung der Teilprojekte willkommen.

Das „Schlaue Eltern“- Café lud dazu ein, in gemütlicher Runde bei Kaffee und Tee andere Eltern kennen zu lernen, miteinander ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen und Gedanken auszutauschen. Es bot die Möglichkeit, Tipps, Anregungen und Termine zu Veranstaltungen und Kursen zum Alltag in der Familie zu erhalten.
Bei allen Angeboten ging es darum, Abwechslung, Austausch, Spaß zu haben, neue Menschen kennen zu lernen, Gemeinschaft sowie gegenseitige Unterstützung zu erfahren.
Das Projekt besteht aus den Teilprojekten:

Projekt „Offener Treff für Eltern“

Alle Familien waren eingeladen den Raum mitzugestalten und ihre Ideen einzubringen. Hierzu gehörten gemeinsames Kaffeetrinken und Kuchenessen, Austausch und Informationen zu Erziehungs- und anderen Fragen. Auch über die Möglichkeit der Mitnahme noch nicht schulpflichtiger Kinder und deren Betreuung zu Elternabenden und -sprechstunden durch die Schulsozialarbeiterin und ehrenamtliche Helfer des Projektes Efa (Ehrenamt für Familien) wurde den Eltern der Kontakt zur Schule erleichtert, Hemmschwellen konnten im besten Fall überwunden werden.

Beratungsangebot

Das Elterncafé konnte in Einzelfällen im Sinne eines Serviceangebotes Anlaufstelle bei persönlichen Problemen werden und bot Erstberatung und soziale Beratung in den Bereichen Gesundheit, Wohnen, Finanzen, Trauer, Erziehungsberatung, bei Konflikten und allem, was den NutzerInnen am Herzen lag. Gegebenenfalls wurden Eltern an andere Fachstellen verwiesen. Hierzu stand die Leiterin des Familientreffs des Haus „Aufwind“ des Jugendwerk Aufbau Ost JAO gGmbH, Frau Neubert, zur Verfügung .

Familienerholung zum kleinen Preis

Familien konnten zu Möglichkeiten von Ausflügen in der Region beraten werden.
Das Ziel, die Bedürfnislagen der Familien zu erkennen und Eltern die Möglichkeit zu eröffnen, den Wert von Bildung für die eigenen Kinder zu vermitteln, sie zu aktivieren und zu begleiten, ihre Kinder in der Schule zu unterstützen, kann als begonnen gewertet werden. Mögliche weitere Entwicklungen in diesem Rahmen könnten Kurse zur Verbesserung der Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeit der Eltern, Rechtshilfe, psychologische Beratung, Schuldnerberatung, Beantragung von Leistungen nach dem SGB, Arbeitsvermittlung und Familie und Erziehung sein. Nicht vergessen werden dürfen unter dieser Zielstellung die Kinder:

Kindergruppe „Ich & Du“

Bei einer Weiterfinanzierung des Projektes ist für den kommenden Zeitraum vorgesehen (für eine feste Kindergruppe mit 8 - 10 Teilnehmern über jeweils einen Zeitraum von 8 – 10 Treffen) Kinder zu befähigen, sich mit Fragen der Selbst- und Fremdwahrnehmung auseinander zu setzen und zu Menschrechtsfragen zu beschäftigen.